Freitag, 03.04.20 Kantine
MAGIC ISLAND
Quecksilbriger Lo-Fi RnB, Dreampop, Experimentalpop
PANIC GIRL
Electronica, Experimental / Martha Bahr
Einlass 21:00, Beginn 21:30 Uhr
Eintritt: Abendkasse: Zahl was du kannst zwischen 9 – 12 €, Vorverkauf. zzgl. Gebühr: 9 €
photo: Elena Peters-Arnolds
Hinter MAGIC ISLANDS wie Quecksilber fließenden experimentierfreudigem Dream Pop und R&B steckt die Kanadierin und Wahlberlinerin Emma Czerny. In ihrem Neuköllner Studio bastelt sie an bittersüßen liquiden R&B- und Lo-Fi-Pop-inspirierten Klangflächen mit ihren ganz eigen glitzernden Melodiebögen. Dazu kommt ein guter Schuss Weirdness, die ähnlich wie Triphop eine Entrückheit, eine Otherworldliness schafft. Nach der Neuköllner Tauch-Bar ‚Zauberinsel‘ benannt, schwelgt das Projekt der kanadischen Wahlberlinerin in träumerischen, außerirdischen Sphären. Der soulige Experimental-Pop von MAGIC ISLAND spielt mit Artifizialität, mit Künstlichkeit, und kommt doch selten direkt und ehrlich rüber – vielleicht auch gerade deswegen.
Als wir sie zum ersten Mal in Nürnberg begrüßen durften, damals als Support von Xiu Xiu, waren wir sofort gebannt von ihrer Präsenz, Stimme und Musik. Ihre Liveauftritte sind ein intensives Bad in verschiedenen Stimmungen, immersiv, als ob du in einem Pool schwimmend kalte und heiße Strömungen durchquerst. Nach zwei wunderbaren EPs hat MAGIC ISLAND inzwischen ihr Debutalbum herausgebracht: Warm Heaven, das lose auf Dantes Göttlicher Komödie basiert, und sich mit dem Leben zwischen Begehren und Realität auseinandersetzt.
„Slow love-making with an alien while you’re high on ketamine, sounds from the radio in the faint distance. You fall asleep in each others arms thinking you’ve found the love of your life, but when you wake up they’re gone.“
Die aus München stammende PANIC GIRL alias Martha Bahr widmete ihr Leben schon früh der Musik. Nach einer klassischen Ausbildung in Klavier, Gitarre und Gesang vertiefte sie sich in die Musikproduktion. Wenn man bei ihr zu Besuch ist, fällt es schwer, nicht über ein großes Durcheinander von Kabeln und verschiedenen Produktionsgeräten wie dem Marxophon, einem Eurorac-System, ARP2600, Casio CZ 5000 oder Juno 60 Synthesizer zu stolpern. Beeinflusst von einer breiten Palette von Musik wie dem psychedelischen Progressive Rock der 70er Jahre, Trip Hop sowie Drum and Bass und Klassik, liefert Panic Girl eine tiefgehende Mischung aus Electronica und Experimentalsounds. Da es ihr mit ihrer Kunst todernst ist, schreibt sie nicht nur eigene Texte und Musik, sondern produziert auch alle Aufnahmen selbst.