18.01.24 TRANS ANGST: Lia Becker – Schnitte durch die zweite Haut

Zum Abschluss der TRANS ANGST Reihe kommt am 18. Januar Lia Becker in die Kantine, die erkären wird, warum neoliberale Anerkennungspolitik zu kurz greift, wenn es um Trans*feindlichkeit, strukturelle Gewalt und Prekarität geht, und Klassen- und Identitätspolitik einander nicht ausschließen: sie müssen kein Gegensatz sein.

Donnerstag, 18.01.24 Kantine

Schnitte durch die zweite Haut

Trans*feministische Perspektiven zu Gewalt, Klasse, Gender-Trauma und Heilung

Referentin: Lia Becker

In der Reihe TRANS ANGST

Eine trans-solidarische Vortragsreihe für Information, Aufklärung und Diskussionsmöglichkeit zu Themen rund um Transfeindlichkeit und Anti-Gender/Anti-Woke-Hetze

Eine Kooperation von Orchid, musikverein und Künstlerhaus im Kunstkulturquartier
Präsentiert von Buchhandlung Jakob und Radio Z

Einlass 19:30 Uhr, Beginn 20 Uhr
Eintritt frei

 

Trans*feminismus meint heterogene Bewegungen, (Sub-)Kultur und Theorien, die feministische Kritik, Widerstand und Emanzipation aus eigenen Erfahrungen von trans* und trans*femininen Menschen entwickeln. Dabei geht es um mehr als um Identität. Gender-Trauma und eigensinnige Aufbrüche daraus, Trans*Misogynie und Marginalisierung hinterlassen tiefe Spuren, “Schnitte durch die zweite Haut”. Die Mehrheit der trans* Menschen in Europa lebt in prekären Verhältnissen. Lia Becker fragt nach trans*feministischen und marxistischen Perspektiven auf Gender-Trauma und Gewalt, Heilung und Befreiung. An dem Abend liest sie aus ihrem Text “Schnitte durch die zweite Haut” und aus dem im Frühjahr erscheinenden Buch “bite back! Queere Prekarität, Klasse und Solidarität”.

 

Lia Becker arbeitet als wissenschaftliche Referent*in zu Hegemonie, Krisenanalysse und linken Transformationsperspektiven, seit 2023 bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Aus eigener Erfahrung schreibt sie auch zu queeren und trans*feministischen Themen. Sie ist Mitherausgeber*in von “Bite back! queere Prekarität, Klasse und unteilbare Solidarität” (erscheint 2024 bei Edition Assemblage).

Über die Reihe TRANS ANGST:

Transfeindlichkeit und der sogenannte “Anti-Genderismus” ist ein Thema, bei dem bei vielen ein vages Bauchgefühl an die Stelle von Wissen tritt und das oft als Brücke von rechten und anderen frauen*- und queerfeindlichen Bewegungen zum bürgerlichen Mainstream ausgenutzt wird. Weil sich auch in Nürnberg solche Bewegungen breitmachen und solches Gedankengut verbreitet wird, wollen wir den Ängsten, der Stigmatisierung und dem Hass, die da geschürt werden, etwas entgegensetzen. Wir vom musikverein und ORCHID haben uns deswegen gedacht, wir machen eine Vortragsreihe dazu bzw. dagegen. Wir freuen uns, dass Künstlerhaus und Kunsthalle das Ganze kooperativ unterstützen.

Den Namen TRANS ANGST haben wir u.a. wegen seiner mehrdeutigen Offenheit gewählt: Er greift sowohl die Ängste auf, die trans Menschen derzeit verstärkt durch gesellschaftliche Stigmatisierung und der (social)-medialen Ausbreitung von Transfeindlichkeit ausgeliefert sind, aber er spielt auch auf Ängste von cis Leuten vor trans Personen an, die der Hetze der Antigender-Bewegung glauben, und wo wir hoffen, mit Aufklärung etwas entgegensetzen zu können.

Wir sind überzeugt, dass politische Bildung, Informationsangebot und Diskussionsgelegenheit gerade auch auf lokaler Ebene immer ein gutes Mittel sind, um aufzuklären und gegen solche Tendenzen zu arbeiten.

Wir wollen mit der Reihe aber auch ein trans-solidarisches Zeichen setzen. Deswegen freuen wir uns, dass es, um die trans-solidarische Symbolwirkung noch zu verstärken, eine Reihe von politischen Gruppen und guten Läden in der Stadt gibt, die das Ganze symbolisch unterstützen, um ihre Solidarität auszudrücken: Solidarisch unterstützt von CSD Nürnberg, Dyke*March Nürnberg, DESI, Ende Gelände Nürnberg, Radio Z, Interventionistische Linke Nürnberg, Das Schweigen durchbrechen, t*time, AIDS-Hilfe Nürnberg, Filmkunsttheater Casablanca, Diversity Media e.V., Projekt 31 und die Buchhandlung Jakob!

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Einlassvorbehalt
Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen, das behalten die Veranstaltenden sich gem. §6 VersG / Art. 10 BayVersG vor.

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