Der Musikverein unterstützt Genug!FürAlle:
Lest hier den Aufruf zur Auftaktveranstaltung, die am 15.10.22 stattfand:
Es gibt genug für Alle – Lasst es uns nehmen!
Nicht erst seit dem Ukraine-Krieg und den damit steigenden Preisen für Rohstoffe, Lebensmittel und Energie klettern die Kosten für grundlegende Allgemeingüter für Viele ins Unbezahlbare. Nicht erst seit der Corona-Krise
und den folgenden wirtschaftlichen und sozialen Schieflagen ist die jeweilige Regierung und damit auch das kapitalistische System nicht mehr in der Lage die permanente Krise zu lösen. Arme, migrantisierte, People of Colour und sowieso schon ausgegrenzte Personen(-gruppen) sind davon noch stärker betroffen als bisher. Wie bereits in der Pandemie werden FLINTAs* und Alleinerziehende von den Folgen der Kostensteigerungen besonders belastet und das geschlechtsspezifische Lohngefälle weiter verschärft.
Aufbauend auf den Erfolgen während der Anti-Corona-Protesten gibt es bereits eine rechte Mobilmachung und leider sind noch größere Proteste aus diesem gesellschaftlichen Bereich zu erwarten. Diese stützen sich auf
sozialchauvinistische, rassistische, anti-feministische und zu Teilen faschistoide Ideen.
Für uns hat die durch die Pandemie und die durch den Ukrainekrieg verschärfte Krise eine gesteigerte neoliberale Vereinnahmung unserer Lebensrealitäten und Vereinzelung zur Folge. Oft fehlt es an gemeinsamer Zeit, Raum und damit auch an Ideen an einem besseren Leben für alle zu arbeiten. Doch diese Ideen von einem besseren Leben sind da!
In uns Allen schlummern Ideen, die es nur zu wecken und einen Raum zu geben gilt.
Es geht um uns alle
Wenn wir auf die bereits gestarteten, rechten Mobilisierungen schauen, wird es nicht ausreichen, Kundgebungen zu organisieren und mit dem Finger auf Andere zu zeigen. Jede richtige und wichtige Kritik und Skandalisierung, so
gut formuliert sie auch sein mag, wird uns ohne die daraus folgende Praxis nicht voranbringen. Wir brauchen ernstzunehmende eigene Antworten und Praxen und das so schnell wie möglich. Wir müssen Seite an Seite aller stehen, die von den multiplen Krisen am stärksten betroffen sind und uns klar werden, dass es hier um unser aller Leben geht. Um uns, unsere Freund*innen, Nachbar*innen, Kolleg*innen – Lasst uns Kompliz*innen voneinander werden!
Ort der Begegnung in Bewegung
Dafür braucht es einen Ort der Zusammenkunft, der in der Lage ist, Strahlwirkung bis tief in die Gesellschaft hinein zu entwickeln. Dieser Ort muss es vermeiden unnötige Hürden der Teilnahme aufzubauen. Eine Teilnahme soll für alle attraktiv sein, egal in welcher Lebenslage mensch sich befindet. Schüler*innen, Aktivist*innen, Familien, migrantisierte Personen, Menschen mit gerade ausreichend oder keinem Geld.
Wir denken, es braucht dafür diverse Angebote und konkrete Unterstützung. Denkbar sind etwa Essen zum Soli-Preis in Form einer KüFA (Küche für Alle), Beratung und Hilfe bei Mieterhöhung, drohender Kündigung und anderen Allgemeingütern, Vorträge zu aktuellen Analysen gehalten in einfacher Sprache, kulturelle Angebote jedweder Art und noch vieles mehr.
Diese Treffen sollen zu einem sozialen Ort wachsen an dem wir uns gerne mit unseren Freund*innen, Genoss*innen und noch Unbekannten treffen wollen. An dem Wünsche und Bedürfnisse, Ideen und Utopien aller Beteiligten einen Raum bekommen.
Thematisch soll dieser Raum auch genutzt werden, um über die Perspektiven von Vergesellschaftung zu informieren und aufzuzeigen, dass die Grundversorgung vergesellschaftet und dem Markt entrissen werden muss,
um ein würdiges Leben für alle denkbar zu machen. Lasst uns gemeinsam öffentlichen Plätze besetzen, Solidarität leben und uns gegenseitig ermutigen und bestärken! Denn zusammen sind wir nicht aufzuhalten – eine andere Welt ist möglich!
Konkretes:
Was haltet ihr davon, uns jede zweite Woche am Aufseßplatz zu treffen und versuchen uns dort diesen Raum zu erschaffen? Wenn ihr euch das vorstellen könnt, dann kommt zur Auftaktveranstaltung.
Sa, 15. Oktober
16:00 bis 19:00
Künstlerhaus (K4) 2. Stock
Grundsätzlich sind alle Bewegungen und Menschen willkommen, die ein ernsthaftes Interesse an einer solidarischen Lösung der Krisen haben. Nicht willkommen sind sexistisches, rassistisches, nationalistisches und anti-semitisches Gedankengut.
*FLINTA= Frauen, Lesben, Inter-, Nicht-binäre-, Trans-, Agender-Personen