Indonesischer Doom-Metal, Neo-Tribal-Punk, Folk Drone, Java Avantgarde: SENYAWA kommen am 15. November in die Kantine! Unterstützt von einem der seltenen Auftritte von DRNTTCKS: Drones, Proto-Acid-Sequenzen, Steinzeit-Techno, arhythmische Dubloops, New Age-Referenzen, No-Input-Punk, dann wieder elektroakustisches Deep Listening.
Mittwoch, 15.11.23 Kantine
Senyawa + DRNTTCKS
Einlass 20:30, Beginn 21:00 Uhr
Eintritt: Abendkasse 14 – 19€ / Vorverkauf 14€ zzgl. Gebühr, TixForGigs Ticketlink
Homepage Bandcamp Instagram angrrycultura Foto: Reza Darwin
YouTube: “Istana”
YouTube: Senyawa live at Jazzhouse Copenhagen (Unseen Recordings)
YouTube: VICE Interview mit Senyawa
YouTube: ‘Calling the new gods – Senyawa live in Java’ (Petites Planètes)
YouTube: ‘Attractor – Music/Dance Ritual for Non-Believers’
Das indonesische Duo SENYAWA, bestehend aus Rully Shabara und Wukir Suryadi, schafft es auf einzigartige Weise, den Klang der javanischen Musik zu verkörpern und gleichzeitig den Rahmen der experimentellen Musikpraxis zu erforschen, indem es die Grenzen beider Traditionen auslotet. Auf diese Weise schafft die Musik ein perfektes Gleichgewicht zwischen Avantgarde-Einflüssen und kulturellem Erbe, um so wirklich zeitgenössische indonesische Musik zu schaffen.
Ihr Sound besteht aus Shabaras geschickten, raumgreifenden Gesangstechniken, die den stürmischen Neo-Tribalismus des Instrumentenbauers Suryadi mit seiner Instrumentierung unterstreichen. Suryadis Erfindungen sind zahlreich, zum Beispiel sein handgefertigter “Bambusspeer”, ein dicker Bambusstamm, der mit perkussiven Streifen aus der Haut der Pflanze und Stahlsaiten bespannt ist. Verstärkt verschmilzt es Elemente traditioneller indonesischer Instrumentierung mit der Verzerrung von Garage-Gitarren. Klanglich dynamisch, kann das Instrument sowohl rhythmisch perkussiv als auch mit melodiösen Bogenstrichen und Zupfbewegungen gespielt werden.
Das Duo tritt seit 2010 zusammen auf, als Wok the Rok sie zu einer Improvisation herausforderte. Schnell begannen sie, gemeinsam Musik zu komponieren und veröffentlichten kurz darauf ihr selbstbetiteltes Debütalbum auf Wok The Roks wegweisendem Label Yes No Wave. Nach mehreren Tourneen durch Indonesien erregte Senyawas hypnotisierende Live-Show schnell große Aufmerksamkeit, und es folgten zahlreiche Einladungen zu Festivals in Australien und Europa.
Homepage Bandcamp Bild: Carolin Wabra
DRNTTCKS: Duo. In/Aktiv seit 2010 und bestrebt, sich der Nutzungsökonomie von Musik bestmöglich zu entziehen. Manchmal so weit, dass die Landessendebehörde einen Live-Auftritt im Radio als Sendestörung deklariert. Aus einer verhuschten Harmonie-Miniatur wächst Stück für Stück eine Klangwand – Gitarrenschichten, Klappern, Surren, Brummen steigern sich zur Noise-Collage. Proto-Acid-Sequenzen, Steinzeit-Techno, arhythmische Dubloops, New Age-Referenzen, No-Input-Punk, dann wieder elektroakustisches Deep Listening. Texte selten, Titel ja, unbedingt: „Infinite Cop“,
„Rudolf Steinar“, „Almanvirus“ – Haltung statt Klangautismus. Es geht nicht um stringente Melodieführung, nicht um Gebrauchs-Pop, sondern darum, Möglichkeiten zu schaffen und auszuloten, Räume aufzuspannen und miteinander zu verweben. Ein Prozess, der nicht in abgeschlossenen Einheiten endet, sondern unberechenbar durch klangliche Strukturen mäandert. In einem Review wurde das mal als „dystopian party music – like crying on a rave“ bezeichnet. DRNTTCKS spielen selten live, veröffentlichen konsequent klein (Industrial Coast, Grisaille, Otomatik Muziek, Feathered Coyote, Beach Buddies) und bleiben lieber im „No Audience Underground“ (Rob Hayler), als dem „Total Dasein“ (Hito Steyerl) nachzugeben, das Musik gerade kennzeichnet.
Endure Freeform.