Freut euch auf den nächsten Deep Talk About Sex Abend am 7. November, denn da wird Mohamed Amjahid mit dem rassistischen Blick auf Begehren und Sexualität von Nordafrikaner*innen aufräumen und einen Einblick in seine Recherchen zu „Let’s talk about sex, Habibi“ geben.
Donnerstag, 07.11.24 Soft Spot
„Let’s talk about sex, Habibi –
Liebe und Begehren zwischen Casablanca und Kairo„
Mohamed Amjahid
In der Reihe DEEP TALK ABOUT SEX
Eine Kooperation von musikverein und AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V.
Einlass 19:30 Uhr, Beginn 20 Uhr
Eintritt gegen Spende: 0 – 10 €
Den Abschluss unserer DEEP TALK ABOUT SEX – Veranstaltungsreihe 2024 bildet eine Lesung mit Mohamed Amjahid (er/ihm) aus seinem Buch “Let’s Talk About Sex, Habibi”.
Unser Blick auf Liebe und Begehren in Nordafrika ist stark von Klischees, Orientalismus und Fetischisierung geprägt. Doch welche Freiheiten gibt es in vermeintlich geschlossenen Gesellschaften? Wo liegen Grenzen und wer definiert sie? Mohamed Amjahid zeigt, wie die alltägliche Sexualität der Nordafrikaner*innen wirklich ist und räumt mit rassistischen Stereotypen auf.
Wir freuen uns über eine Spende an der Abendkasse, aber ob und wie viel ihr geben möchtet ist euch überlassen ❤️
Über das Buch schreibt Mohamed Amjahid:
Es liegt auf der Hand, dass Völkerverständigung am besten über Liebe betrieben werden kann: Käufliche Liebe, liebevollem Sex, sexuellem Begehren. Indem man in die Schlafzimmer, unter die Schleier, eben in die Liebesleben der Menschen blickt, bekommt man ein wohliges Gefühl für die Kulturen, die einem zunächst fern erscheinen mögen – davon bin ich überzeugt.
Als Reporter habe ich viele Regionen Nordafrikas besucht, mit unzähligen Menschen zwischen Casablanca & Kairo gesprochen. Auch weil ich selbst in Marokko aufgewachsen bin, kann ich berichten: Maroks sind Babos im Spaß haben. Genau diese orgasmische Lockerheit möchte ich meiner Leserschaft mitgeben.
Denn in den vergangenen Jahren – nicht erst seit der sog. Kölner Silvesternacht – wurde über die S*xualität der Nordafrikaner*innen verhandelt, ohne mit ihnen selbst zu sprechen. Es fing mit dem Kolonialismus an, dass afrikanische Körper im eurozentrischen Kanon anders gemacht wurden. Desinformation, Orientalismus und Fetischisierung dominieren bis heute das Gespräch über (Nord-)Afrika.
In meinen beiden Büchern »Unter Weißen« & »Der weiße Fleck« geht es um die Emanzipation von Minderheiten. Ich musste als von Rassismus betroffener Autor diese Bücher schreiben. Ich habe sie gerne geschrieben, um meinen Beitrag zu leisten: zum Abbau historisch gewachsener Machtgefälle. Mein neues Buch baut auf diese emanzipatorische Perspektive auf und verknüpft sie mit dem mediterranen Savoir-vivre, nach dem sich so viele Europäer*innen nicht nur beim Strandurlaub sehnen.
Mit Erinnerungen aus meiner Pubertät, Begegnungen mit Frauen & Queers und der nachdenklichen Betrachtung von Verletzbarkeiten möchte ich das facettenreiche Nordafrika mit meinen Leser*innen bereisen. Ich möchte mich auf die Spuren einer toxischen Männlichkeit & des feministischen Befreiungskampfes begeben. Allen Interessierten öffne ich meine (Reporter-)Tagebücher. Ich möchte die Anliegen & Sehnsüchte der Nordafrikaner*innen in den Fokus stellen, sie für sich selbst sprechen lassen und damit zeigen, wie geil es sein kann, sich auf »andere« Gesellschaften einzulassen.
Let’s talk about Sex, Habibi
„Let’s talk about Sex, Habibi. Liebe und Begehren zwischen Casablanca und Kairo“ erscheint September 2022 bei Piper und ist hier bestellbar. Es wird aber auch einen Büchertisch der Buchhandlung Jakob vor Ort geben!